Vorschau

ZERO Eine internationale



Künstlerbewegung



1957-1966



  1. März bis September 2026



Die ZERO-Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker 1962 bei einer Vernissage im Stedelijk Museum, Amsterdam.

copyright: Inv-Nr.: mkp.ZERO.1.V.79_1, Vorlass Heinz Mack, ZERO foundation, Düsseldorf, Foto: Raoul van den Boom, VG Bild-Kunst Bonn, 2025.

Ende der 1950er Jahre, in einer Zeit des Aufbruchs, suchten junge Künstler in Düsseldorf nach einem Neubeginn. Nach dem Krieg und in den Jahren des Wiederaufbaus wollten sie Kunst neu und positiv denken – jenseits von Pathos, Malgestus und schwerer Geschichte. Sie nannten ihre Bewegung ZERO: den Nullpunkt, von dem aus alles wieder möglich schien – und zugleich das Wort aus dem Countdown, mit dem die Rakete ins All, ins Unbekannte startet. 1957 öffneten Heinz Mack und Otto Piene, beide Absolventen der Kunstakademie, ihre Ateliers in Düsseldorf für einen Abend als Galerie und luden befreundete Künstler ein, gemeinsam auszustellen;
bald stieß Günther Uecker hinzu. Sie arbeiteten ohne Programm, aber mit gemeinsamer Überzeugung, so entwickelten sie eine neue Form des Ausdrucks: Statt Malerei im traditionellen Sinn entstand eine Kunst, bei der Struktur die Komposition ersetzte und Bewegung, Zufall und Licht zum Material wurden.


ZERO war keine feste Gruppe, sondern ein offenes Netzwerk, das sich rasch mit Künstlern der internationalen Avantgarde verband – darunter Yves Klein, Lucio Fontana, Yayoi Kusama und viele andere. In den Niederlanden fand sie ihre Entsprechung in der Gruppe NUL, in Italien in Azimut(h), in Belgien in der Groupe ZERO. Darüber hinaus entstanden in Frankreich, der Schweiz und Kroatien weitere Gruppierungen, die mit ZERO verbunden waren. Mit ihrer bewegten Kunst wollten die Künstler auch Bewegung in die Gesellschaft bringen: Ihre Werke sollten nicht nur betrachtet, sondern erlebt und weitergedacht werden. Aus diesem Anspruch heraus entwickelten sich viele der ursprünglich malerisch arbeitenden ZERO-Künstler zu Konzeptkünstlern, die den Raum zunehmend in ihre Arbeiten einbezogen.


Die ZERO-Bewegung löste sich 1966 bei einer gemeinsamen Aktion auf, hinterließ jedoch einen nachhaltigen Einfluss auf die nachfolgende Generation und zählt heute zu den wichtigsten Strömungen der internationalen Nachkriegskunst. Seit Langem war in Süddeutschland keine Ausstellung mehr dieser prägenden Epoche zu sehen, die vor rund zehn Jahren durch große Retrospektiven im Guggenheim Museum New York, im Stedelijk Museum Amsterdam und im Gropius Bau Berlin neue Aufmerksamkeit erhielt.


Die Ausstellung zeigt Werke ausgewählter ZERO-Künstlerinnen und -Künstler, darunter auch Arbeiten aus späteren Jahren, die den Ideen der Bewegung weiter verpflichtet bleiben. Die Leihgaben stammen aus Privatsammlungen, der ZERO foundation Düsseldorf und der MACK FOUNDATION.

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